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Mittwoch, Juli 04, 2007

Mobbing und die Verantwortung eines Schulleiters

Neulich haben zwei meiner Kolleginnen berichtet, wie Schüler und Lehrer sich an zwei verschiedenen Schulen in Tuttlingen bei Mobbingvorfällen sofort dazwischen schalteten und für ein faires Miteinander sorgten.

Wie Sie sehen, es gibt auch Lehrer, Schüler sprich Schulen, die sich die Mühe machen, ihre Verantwortung für alle Schüler und füreinander, ernst zu nehmen.

Bei einem der o. g. Vorfällen waren es ausgebildete Streitschlichter, also Schüler, die sich für diese Aufgabe bereit erklärt hatten, die die Situation erkannten und bereinigten.

Trotzdem: die traurigen Tatsachen des täglichen Mobbings in den Schulen – landauf, landab, ärgert und enttäuscht mich immer wieder.

Sie brauchen nur das Fernsehen einzuschalten, die Zeitung zu lesen oder in das Crealern Forum hineinzuschauen, um festzustellen, dass es an vielen Schulen an konsequenter Führung mangelt!
Ein Schulleiter muss dafür sorgen, dass die Kinder vor wiederholten Demütigungen und Gewaltakten sicher sind. Kann er dies nicht, soll er seinen Hut nehmen. Will er dies nicht, muss man ihm seinen Hut geben!

Oft fehlt es auch an Techniken und Know-how, wie man als Lehrer bei Mobbing vorgehen kann. Hier tut gute Fortbildung Not! Solche Angebote gibt es sicherlich.

Hier einige praxiserprobte Tipps für den Umgang mit Mobbing, die ich als ehemaliger Pädagogischer Leiter eines Internats weitergeben möchte:

* Zero Toleranz gegenüber Mobbing

* Feststellung und kritische Prüfung des Sachverhaltes

* Mitläufer vorknüpfen und ruhig stellen, ggf. Maßnahmen mit ihnen vereinbaren

* Rädelsführer stellen und geeignete Maßnahmen mit ihm vereinbaren

* Opfer aufklären und geeignete Maßnahmen mit ihm vereinbaren

* Notfalls Eltern über die vereinbarten Maßnahmen für alle Beteiligten (auch schriftlich) informieren

* Termine für die Erfolgskontrollen der vereinbarten Maßnahmen werden festgelegt:

- Was ist gut gelaufen?

- Was muss besser werden und wie?

* Erarbeitung von Verhaltensregeln in der Klasse anhand von Fallbeispielen

* Ausbildung von Streitschlichter

Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass die Beteiligten ihr Rollenverhalten ändern.

Für das Opfer ist z.B. die Strategie, die andere Wange hinzuhalten, nutzlos.

Der Rädelsführer muss schnell merken, dass die Gemeinschaft sein asoziales Verhalten ganz und gar nicht akzeptiert und konsequent entgegenwirkt.

Für die Mitläufer die Erkenntnis, dass sie Schuld auf sich genommen haben und vielleicht sind sie die Nächsten, die dran sein könnten…

Alles Gute für Sie und Ihre Familie


Ihr

Joe Kennedy

PS: Was meinen Sie? Teilen Sie mir Ihre Meinung auf diesem Blog mit. Schauen Sie in unser Forum rein. Wir haben für Sie eine spezielle Kategorie eingerichtet: *Mobbing in der Schule*

PPS: Übrigens, schauen Sie meinen letzten Beitrag vom 28. Juni 2007 unten an. Tolle, kostenlose Spiele zur Überwindung einer Lese-Rechtschreibschwäche, LRS, Legasthenie und Rechenschwäche, Dyskalkulie warten in diesem Beitrag auf Sie.